Aus der Geschichte lernen. Die Gegenwart verstehen. Die Zukunft gestalten.
Unter diesem Motto fand in Bad Oldesloe ein besonderer Zeitzeugen-Dialog statt. Am 29.04.24 kamen in zwei Veranstaltungen jeweils zwei unterschiedliche Zeitzeugen zu Wort. Dies waren:
Antje Kosemund. Die ehemalige Postlerin ist 1928 geboren und eine der letzten noch lebenden Gründungsmitglieder des Auschwitz Komitees. Sie ist Autorin des Buches „Sperlingskinder“ und setzt sich seit Jahrzehnten für ein würdiges Erinnern an die Opfer der Euthanasie in der NS-Zeit ein, zu der auch ihre Schwester gehört.
Jakob Springfeld. Er ist 2002 in Zwickau geboren und Autor des Buches „Unter Nazis“. Darin berichtet er von der harten Realität, auf die mutige Demokraten in Städten wie Zwickau stoßen - von Gewalt, Drohungen und Angst. Die Spanne zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart moderierte Corinna Below, Reporterin beim NDR-Fernsehen.
Während vormittags im Oldesloer Schulzentrum 300 Schülerinnen und Schüler auf die Zeitzeugen trafen, fand am frühen Abend im vollbesetzten Kultur- und Bildungszentrum eine weitere Veranstaltung für die interessierte Öffentlichkeit statt. In beiden Veranstaltungen stieß das besondere Format, die Vergangenheit und Gegenwart über unterschiedliche Zeitzeugen zu kombinieren, auf breiten Zuspruch. Die auf unterschiedliche Erfahrungen und Erlebnisse basierenden Darstellungen haben die Aktualität des Slogans „Nie wieder ist JETZT“ in einer sehr authentischen und nachvollziehbaren Form deutlich werden lassen. Die abschließende Botschaft der Zeitzeugen war insofern auch klar und deutlich: „Wir brauchen keinen neuen Versuch, um zu wissen, wohin die Politik des Hasses, der Hetze und des Populismus führt. Die Demokratie braucht jetzt verantwortungsvolle und engagierte Demokraten notwendiger denn je.“
Die 96-jährige Antje Kosemund hat bei der Post in Blankenese gearbeitet und war dort auch im Personalrat tätig. Sie ist -selbstverständlich- noch gewerkschaftlich organisiert und sieht es als ihre Verpflichtung an, sich in der Erinnerungsarbeit zu engagieren.
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